NiG-Zertifizierung
Ein Zeichen setzen!
Gärten passen sich ihrer Bestimmung an: In den Neubausiedlungen der Nachkriegsjahre mit ihrer Großflächigkeit und den teilweise in den Bebauungsplänen zugelassenen Kleintierställen wirkte die Erfahrung der kriegsbedingten Hungerjahre nach, aber schon ab den 1970er Jahren wurden die Gemüsebeete kleiner und kleiner, dafür aber die Rasenflächen größer.
Die zunehmende Flächenverknappung und die rasant steigenden Bodenpreise haben immer kleinere Baugrundstücke zur Folge und der Garten wird mehr und mehr zur „Abstandsfläche“ degradiert, die – weil ohnehin kaum sinnvoll nutzbar – auch noch möglichst pflegeleicht sein sollte – die mittlerweile zurecht in Verruf geratenen „Schottergärten“ sind nur das Ergebnis einer langen Entwicklung.
Für uns „Naturgärtner/innen“ ist unser Garten unabhängig von seiner Größe aber ein kleines Paradies, in dem wir selbst Schöpfer spielen dürfen – z.B. durch Pflanzen ökologisch wertvollen Grüns, Anlegen von Lebensräumen und möglichst wenig „eingreifender“ Bewirtschaftung – und uns zum Ausgleich und „Belohnung“ an den vielfältigen Geschöpfen erfreuen können, die sich unseren Garten als lebenswerten Aufenthaltsort auserkoren haben.
Ein Naturgarten ist ein „bunter“ Garten, der mit „geplanter Großzügigkeit“ gepflegt wird und der daher auch anders aussieht als das heute in Neubaugebieten so verbreitete „Steril-Immergrün“ aus mährobotermanikürtem Rasen und wechselweise Kirschlorbeer, Portugiesischer Lorbeerkirsche oder gar Lebensbäumen als 2 m hohe Sichtschutzhecke drumherum.
In einer Zeit, in der – vornehm ausgedrückt – „Stromlinienförmigkeit“ zur Verhaltensnorm erhoben und jede Art von „Eigenständigkeit“ mit Anecken, wenn nicht sogar gezielter Diffamierung und Ausgrenzung bestraft wird, ernten auch wir Naturgärtner manchen scheelen Blick über den Gartenzaun – und das zu allen Jahreszeiten: „Oh, hier blüht ja Löwenzahn im Rasen – da fliegen doch die Samen in meinen Garten. – Der Teich verseucht bestimmt die ganze Nachbarschaft mit Stechmücken. – Was ist denn das für ein Durcheinander, wieso stehen hier Blumen im Gemüsebeet? – Unkraut in den Plattenfugen, wie kann man nur so faul sein? – Wie unordentlich, hier steht ja das ganze tote Zeugs noch rum.“
Bekennen wir Farbe und zeigen mit der Naturgartenplakette, dass wir eben nicht die Hängematte der Gartenarbeit vorziehen, sondern unser Garten so aussieht, wie er als wertvoller Naturgarten eben aussehen muss!
Und wecken wir mit der Plakette Neugier, denn diese ist die eindringlichste Form der Werbung: Jeder Garten, der zum Naturgarten wird, ist ein Gewinn: für die Natur und für uns alle.
Harald Schäfer, Landesfachberatung
Anschrift
Landesverband der Gartenfreunde
Baden-Württemberg e.V.
Heigelinstr. 15
70567 Stuttgart
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